
Liebe Freundinnen und Freunde unserer Initiative,
Wow!! Da ist ja einiges Zusammengekommen! Wir freuen uns, dass so viele Engagierte nach den verstörenden Aussagen von Friedrich Merz unserem Aufruf gefolgt sind, ein Foto mit einem Walter-Lübcke-Becher auf den Sozialen Medien zu posten. Merz hatte behauptet, es hätte nach der Ermordung des Regierungspräsidenten in Kassel keine öffentliche Anteilnahme gegeben. Bei der CDU herrscht auch nach der Kritik von Irmgard Braun-Lübcke weiter eisernes Schweigen. Zumindest die lokalen CDU-Parteichefs haben sich jedoch geäußert und Merz öffentlich widersprochen. Dafür gebührt Ihnen Respekt!
Wertschätzung haben auch die investigativen Journalisten des Medienhauses Correctiv verdient. Für ihre Recherche zum Potsdam-Treffen und dafür, dass sie fortwährend über Rechtsextremisten, ihre Umtriebe und Verstrickungen konsequent informieren. Am kommenden Samstag, 22. März um 17 Uhr, nimmt Chefredakteur Justus von Daniels im Rathaus als Auszeichnung den diesjährigen Kasseler „Demokratie-Impuls“ entgegen.
Aber vorher ist der prominente Journalist bei uns zu einer Aktion zu Gast: Ab 16 Uhr stehen wir gemeinsam mit unseren Demokratie-Verstärkern Kassel gegen Rechts mit unserem Demokratie-Mobil direkt vor dem Rathaus: Wir schreiben Dankesbriefe („Love-Letters“) an Menschen, die sich für Demokratie in Nordhessen engagieren. Justus von Daniels bekommt von uns dafür nicht nur einen Stift – wir geben ihm auch das Mikrofon. Kommt gern vorbei!
In einer gemeinsamen Pressemitteilung haben die beiden CDU-Vorsitzenden Maximilian Bathon (Stadt Kassel) und Michael Aufenanger (Kreis Kassel) auf die Äußerungen von Friedrich Merz reagiert. „Tausende Menschen gingen in Kassel und anderen Städten auf die Straße, um sich klar gegen Gewalt, Hass uns Hetze sowie für Demokratie und Freiheit und Menschlichkeit zu positionieren“, heißt es: “Wir teilen die mahnenden Worte der Witwe von Dr. Walter Lübcke“, so die beiden Vorsitzenden: „Wir möchten betonen, dass wir die vielfältigen und entschlossenen Reaktionen der Zivilgesellschaft anerkennen und wertschätzen.“ Die beiden CDU-Verbände würden sich auch selbstverständlich an Demonstrationen und Aktionen für Demokratie und Menschenwürde weiter beteiligen.
Kirche zeigt rote Linie auf: Angesichts des Erstarkens extremistischer Einstellungen und Parteien hat die Landessynode der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) eine Erklärung verabschiedet, in der Ausgrenzung und menschenverachtende Haltungen klar verurteilt werden. Ob beruflich oder im Ehrenamt - eine Mitarbeit in der Landeskirche sei „für diejenigen nicht möglich, die öffentlich durch Wort oder Tat den christlichen Werten und dem Auftrag der Kirche oder den Grundsätzen ihrer Ordnung widersprechen“. Zuvor hatte das Kirchenparlament eine entsprechende Änderung der Grundordnung beschlossen.
Damit wurden im Vorfeld der Kirchenvorstandswahl 2025 die Voraussetzungen für die Wahlberechtigung und Wählbarkeit angepasst, und zwar im Blick auf das persönliche Verhalten der Bewerber*innen. Christ*innen träten für Gerechtigkeit, Toleranz und Verständigung ein. „Dies verbietet auf der anderen Seite extremistische, antisemitische und islamfeindliche, rassistische oder sonst menschenverachtende Positionen“, erläutert Katrin Wienold-Hocke, Pröpstin des Sprengels Kassel und Mitglied im Rat der Landeskirche. Aufgrund der Zunahme von extremen politischen Haltungen gelte es, eine rote Linie in kirchlichen Leitungsgremien aufzuzeigen. Zugleich wolle man im Gespräch mit Andersdenkenden bleiben, hob die Pröpstin hervor.
Einen offenen Brief haben elf Institutionen und Unternehmen aus Osthessen unterzeichnet, in dem sie sich gegen rassistisches Verhalten gegenüber ihren Mitarbeitenden wehren. Nur aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Äußeren würden diese an ihren Arbeitsplätzen immer häufiger beleidigt. Die betroffenen Unternehmen beschäftigen mehr als 10.000 Mitarbeitende und sind im Gesundheitswesen tätig.
Ausstellungseröffnung "Schicksale von Inhaftierten im Polizeipräsidium am Königstor 1933 - 1938" am 20. März. Die Ausstellung zeigt Schicksale verschiedenster Menschen, die von 1933 bis 1938 im Polizeipräsidium am Königstor von der Gestapo inhaftiert wurden. Ab 1938 befand sich die Gestapo-Stelle an der Wilhelmshöher Allee 32, bis sie durch einen Bombenangriff im Oktober 1943 zerstört wurde. Ort: Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 19 - 21, 34117 Kassel, 1. Stock.
„Die neue Schule der Demokratie“: Die Psychologin und Politikerin Marina Weisband spricht am Donnerstag, 27. März, über Demokratieförderung für Jugendliche und an Schulen. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr in der Grimmwelt in Kassel. Der Eintritt beträgt zehn, ermäßigt sieben Euro.
„Flucht ohne Rettung“: Zeitzeugenberichte wird Regionalhistoriker Ernst Klein am Mittwoch, 23. April, um 18 Uhr im Sarah-Nussbaum-Zentrum in Kassel schildern. Am Beispiel des Schicksals von Adelheid Rothschild und Shlomo Samson. Kurz vor der Befreiung des KZ Bergen-Belsen hatte die SS 6.800 KZ-Häftlinge in Eisenbahnzügen nach Theresienstadt verschleppt.
… haben wir gleich mehrere gute Nachrichten. Unser Wahl-O-Mat an unserer Geschäftsstelle in Kassel (Goethestraße 77) dreht sich munter. Den umfunktionierten Kaugummi-Automaten müssen wir jede Woche neu befüllen. Denn die kreativen Preise locken immer mehr Bürger*innen an. Jeder Preis hat Bezug zu einem Artikel unseres Grundgesetzes. Damit man etwa sein „Recht zur freien Entfaltung der eigenen Persönlichkeit“ (Artikel 2) ausüben kann, winkt beispielsweise ein Friseurgutschein... Unsere neue Praktikantin Martha Schmitt hat also richtig staatstragende Aufgaben.
„Kaffee kochen und kopieren kann ich auch, am liebsten mache ich aber kreative Dinge“, sagt sie. Die 19jährige aus Schwalmstadt-Treysa absolviert bei unserer Demokratie-Initiative seit Februar ein Praktikum. Aktuell schreibt sie Texte für den Newsletter und Social Media und unterstützt uns bei Veranstaltungen. „Die letzten Monate haben deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele Menschen für Toleranz und Menschlichkeit einsetzen. Deswegen habe ich mich bewusst für „Offen für Vielfalt“ entschieden und hoffe, dass ich auch mit dem Praktikum meinen Teil zu einer offenen und vielfältigen Gesellschaft beitragen kann.“
Wir freuen uns über die Zusammenarbeit und weitere tatkräftige Hände! Offen für Vielfalt e.V. bietet übrigen auch Studierenden die Möglichkeit, ein Pflichtpraktikum zu absolvieren. Alle Informationen hier.
Mit demokratischen Grüßen
Michael Sasse
Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung e.V.
Goethestraße 77, 34119 Kassel
T +49 561 499 44 258
kontakt@offenfuervielfalt.de
Besuchen Sie uns auf www.offenfuervielfalt.de
Folgen Sie uns auf Instagram: offenfuervielfalt