Liebe Freundinnen und Freunde unserer Initiative,
die strittige Kleidungsfrage haben wir noch erfolgreich gelöst - zum Festakt mit dem Bundespräsidenten nach Berlin haben wir uns diese Woche schon ein wenig herausgeputzt. Wir haben den Tag des Grundgesetzes am Dienstag angemessen gefeiert. Und fünf Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Demokratie, die als Botschafter*innen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser ausgezeichnet worden sind. Ihr persönliches Engagement hat Wertschätzung und Respekt verdient. Es war eine sehr würdevolle Veranstaltung im Berliner Ensemble, die unter die Haut ging. Und ja, selbst die grünen Einlass-Armbändchen des Bundeskriminalamtes (BKA) gaben dieser Veranstaltung irgendwie noch einen kleinen weiteren würdigen Kick. Mal ganz andere Armbändchen als wir sonst so bei den üblichen Festivals bekommen…
Halima Gutale, Thomas Jakob, Jonathan Kalmanovich (Ben Salomo), Saloua Mohammed und Hamida Taamiri – das sind die fünf "Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz" 2023, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesinnenministerin Nancy Faeser ausgezeichnet wurden. Mit der Auszeichnung "Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz" würdigt die Bundeszentrale für politische Bildung das besonders herausragende zivilgesellschaftliche Engagement der fünf Preisträgerinnen und Preisträger. Die Auswahlentscheidung trifft eine Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung, des Parlaments, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Einzelheiten zu den fünf Preisträger*innen und über ihr Engagement und Vorstellungsvideos unter "Demokratie braucht Engagierte, die für sie einstehen".
„Demokratie ist nicht vom Himmel gefallen und sie ist nicht auf Ewig garantiert. Wenn Demokratien sterben, dann sterben sie an Gleichgültigkeit. Und sie leben, solange wir sie selbst leben“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und forderte das Publikum auf: „Widersprecht den Verächtern der Demokratie.“ Bewegend auch Statements der Ausgezeichneten: „Ich habe schon einmal eine Heimat verloren. Und ich will nicht, dass mir das noch einmal passiert. Deswegen schütze ich sie und unsere Demokratie“, erklärte Halima Gutale aus dem hessischen Pfungstadt. Der deutsch-israelische Rapper Ben Salomo erinnerte daran, welch revolutionären Satz in unserem Grundgesetz steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist nach Jahrhunderten von Kriegen und Unterdrückung ein wirklich revolutionärer Satz. Revolutionärer für die Menschheit als die Mondlandung.“
Pfiffe, Buhrufe bei Claudia Roths Auftritt auf einem jüdischen Jugendevent in Frankfurt am Main: Die Kulturstaatsministerin ist beim jüdischen Musikwettbewerb Jewrovision während ihres Grußworts vor 3.000 Menschen ausgebuht worden. Der Zentralrat der Juden hat sich mit der Protestaktion solidarisiert. Es habe sich, so heißt es in einer Stellungnahme des Zentralrats, ein „lange aufgestauter Frust deutlich entladen“. Der Frust rührt auch daher, dass Claudia Roth auf den Antisemitismus-Eklat der Documenta fifteen im vergangenen Sommer viel zu spät und immer noch nicht entschieden genug reagiert habe. Roths Umgang mit dem Antisemitismus-Problem der Documenta erscheint zu soft. Die lautstarke Wut der jungen Jüdinnen und Juden ist Ausdruck der Sorge, die hiesige Kulturpolitik könne Antisemitismus hoffähig machen. „Immer neue flauschige Formulierungen“ aus dem Amt der Kulturstaatsministerin helfen jedenfalls nicht, seither zerbrochenes zu kitten, kommentierte dazu das Nachrichtenmagazin Spiegel.
Herzkammer für Erdogan: Deutschland ist ein Land, das mit seinem Grundgesetz allerhand demokratische Freiheiten im Angebot hat. Die Türkei ist wiederum ein Land, das unter Präsident Recep Erdogan zunehmend weniger bietet. Gleichzeitig stärken türkischstämmige Mitbürger aus Deutschland heraus die Autokratie. 732.000 wahlberechtigte Türkinnen und Türken haben in Deutschland im ersten Wahlgang ihre Stimme abgegeben. 65 Prozent davon stimmten für Erdogan. Ganz vorne mit dabei: Kassel. Nach Essen und Münster erzielte der türkische Präsident an der Fulda im ersten Wahlgang mit 71,3 Prozent das beste Ergebnis. Die entscheidende Stichwahl findet am kommenden Sonntag, 28. Mai statt.
Handball präsentiert sich barrierefrei: Die MT Melsungen wird am heutigen Donnerstagabend um 19 Uhr gegen die Rhein-Neckar Löwen in einem besonderen Vielfalts-Trikot auflaufen: Zum Deutschen Diversity-Tag wirbt die MT in einem Sondertrikot für Inklusion und Gleichberechtigung. Mit der Initiative „Glückskinder“, die am heutigen Spieltag noch einmal offiziell vorgestellt wird, setzt sich der Handball-Bundesligist und langjährige Partner unserer Initiative aktiv für eine inklusive Gesellschaft und Teilhabe durch Sport ein. Die Idee: Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsverzögerungen und geistigen Einschränkungen das Handballspielen ermöglichen und die integrative Kraft des Sports für sie nutzen. Mit von der Partie in der ausverkauften Rothenbach-Halle in Kassel sind als Ehrengäste auch Bewohner*innen von Einrichtungen der Hephata-Diakonie. Die MT-Glückskinder im Alter von 5 bis 16 Jahren trainieren und spielen in der Kreissporthalle Guxhagen. Anmeldungen für die nächsten Einheiten werden per Mail an glueckskinder@mt-melsungen.de
Queere Jugendarbeit der Evangelischen Jugend: Geschlecht und geschlechtliche Identität sowie sexuelle Orientierung als Kerndimensionen einer Persönlichkeit sind zwei der 7 Vielfaltsdimensionen der Charta der Vielfalt. Im Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg gibt es jetzt jeden 3. Samstag im Monat einen Jugendtreff für junge, queere Menschen im Jugendraum in Niederaula. Dort findet neben Spiel, Musik und Kochen viel Austausch über aktuelle queere Themen statt. Weitere Informationen bei Lucienne.Apel@ekkw.de. Ein Queer & friends-Café gibt es auch im Jugendhaus Compass in Marburg. Jeden Mittwoch von 16-20 Uhr. Ziel ist es queere Jugendliche (Alter 13-24) zu stärken, ihnen einen Ort der Wertschätzung und des Respektes zu geben. Weitere Informationen: bei markus.klonk@ekkw.de
Unrecht nicht vergessen: Der Verein „Stolpersteine in Kassel“ wird am Montag, 12. Juni, weitere Stolpersteine in der Stadt verlegen. Der Verein lädt zur Teilnahme an den Verlegungen ein. Genaue Termine werden in der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) bekanntgegeben.
… freuen wir uns über Nachrichten aus dem Erzbistum Paderborn. Unser Newsletter wird auch dort regelmäßig mit Interesse aufmerksam gelesen. Dort erhalten jetzt am 31. Mai mehr als 100 Mitarbeitende der Katholischen Kirche im Bildungs- und Tagungszentrum Liborianum unser Wende-Türschild „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“. Und zwar bei der Fachtagung MITEIN*ANDERS für queere Lebensweisen. Themen bei dem Seminar: Vorträge und Erfahrungen zu Transgender, sensibler Sprache in der Lithurgie und pastorale Handreichungen zu Segensfeiern. Anmeldungen bei Interesse unter bildung@liborianum.de. Uns gefällt übrigens die Aktion für eine solidarische der Caritas im Erzbistum besonders gut. Sie läuft unter dem Titel: „Unser Kreuz hat keine Haken“. Richtig so!
Mit demokratischen Grüßen
Michael Sasse
„Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“
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